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Die Film-Kritik vom 1999-05-13:
Auf die stürmische Art
Forces of nature
Romantische Komödie, USA 1999, 104 Minuten.
Regie: Bronwen Hughes
Darsteller: Sandra Bullock, Ben Affleck, Maura Tierney, Steve
Zahn, Blythe Danner, Ronny Cox, u.v.m.
Zur Handlung:
Ben steht kurz davor, in den Hafen der Ehe einzulaufen. In wenigen Tagen will der
New Yorker seine Freundin Bridget in Savanna heiraten. Doch die Mächte der Natur scheinen
sich gegen ihn zu wenden. Auf seinem Polterabend, der von seinen Freunden organisiert
wurde, erleidet sein Großvater (!) einen Herzinfarkt, als eine wild gewordenen
Stierkämpferin (!) einen Ballon (!) in nächster Nähe platzen läßt (!). Er erholt sich
zwar wieder im Krankenhaus, gibt Ben aber noch ein paar Einblicke aus seiner Ehe mit auf
den Weg, die ihn zumindest nachdenklich stimmen. Naja, dann geht es ab in den Süden. doch
als das Flugzeug gerade starten will, fällt durch eine Umwelteinwirkung ein Triebwerk
aus, und das Flugzeug kann gerade noch zum stehen gebracht werden. Seine Sitznachbarin
Sarah geht K.O und Ben hilft Ihr, wieder auf die Beine zu kommen. Dafür ist sie ihm
unendlich dankbar.
Jetzt wollen Sie ein Auto mieten, aber auf die Idee kamen andere schon vor ihnen. Sie tun
jemanden auf, der ein Auto erwischt hat, und fahren mit Ihm Richtung Süden. Doch auch
hier spielt das Schicksal Ben einen Streich, und er und Sarah finden sich in einem
Gefängnis wegen Drogenmißbrauchs wieder! Kaum ist dieses Mißverständnis ausgeräumt,
versuchen es Ben und Sarah mit dem Zug, aber auch daß geht nicht lange gut. Die Kette von
Katastrophen scheint nicht abzureißen, und er Hochzeitstermit rückt immer näher.
Ben hält Sarah für einen Magneten, der Unglück auf nahezu magische weise anzieht. Doch
irgendwie ist er auch fasziniert von Ihr, und sie kommen sich nähen. In Savanna
angekommen muß sich Ben nun entscheiden...
Meine Meinung:
Persönlich bin ich der Meinung, daß ein Film mit Sandra Bullock immer ein
sehenswerter Film ist. Nur hatte die Gute in letzter Zeit ein wenig Pech, was Ihre
Rollenauswahl angeht. In "Auf die stürmische Art" spielt sie eine reichlich
wilde Amazone, jedoch mit eine zutiefst verletzlichen Seele. Das Drehbuch gibt sich nicht
viel Mühe, diesem Konflikt verständlich zu machen, vielmehr konzentriert sich die Story
auf Ben's Misere. Frau Bullocks Part reduziert sich vielfach auf den einer
Stichwortgeberin. Schade, da sie in der Richtigen Rolle zu soviel mehr in der Lage ist.
Ein weiters Problem scheint mir, daß die Chemie zwischen den Hauptdarstellern nicht
stimmt, sie harmonieren einfach nicht zusammen. Und dann sind da noch die
"Naturgewalten", die sich im Film immer wieder in den Vordergrund spielen
wollen. Daß tun sie meist begleitet von einem sphärischen Ethno-Gedudel und eingekapselt
von jeder Menge CGI's (also computergenerierten Spezialeffekten), so daß man sich fragen
muß, ob dieses Beiwerk wirklich hilft, die Geschichte voranzubringen.
Was also bleibt ist eine Screwball-Comedy mit ungewöhnlichem Ausgang, mit ein bis zwei
bemerkenswerten "One-Liners" ("Haben Sie Kinder?" "Nein, aber ich
treffe sie überall..."), unstimmiger Chemie, aber jeder Menge schöner Menschen -
eigentlich kein Grund zu wedeln, oder?

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