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Die Film-Kritik vom 1999-04-22:
Straight Shooter
Thriller, D 1999, 90 Minuten.
Regie: Thomas Bohn
Darsteller: Hector (Dennis Hopper), Heino Ferch (Straight Shooter), Katja
Flin (Oberstaatsanw�ltin), u.v.m.
Zur Handlung:
Ein Attent�ter ermordet per Gewehr mehrere Personen, die alle etwas mit dem Bau
eines Atomkraftwerks zu tun hatten. Der Attent�ter stellt telefonisch die Forderung, das
Atomkraftwerk sofort abzuschalten. Die Staatsanwaltschaft schaltet sich ein und ermittelt,
da� es sich bei dem Gesuchten um einen ehemaligen Fremdenlegion�r, Kampfname
"Straight Shooter" handelt. Um ihn zu fassen, lassen sie seinen alten
Vorgesetzten bei der Legion, den jetzigen Bordellbesitzer Hector aus England einfliegen.
Bald stellt sich heraus, da� Straight Shooter mit seiner Familie in unmittelbarer N�he
zum Atommeiler lebten und seine kleine Tochter k�rzlich an Leuk�mie gestorben ist. Seine
Frau hat das nicht verkraftet und sich kurz darauf das Leben genommen. Jetzt will der
Ex-Legion�r Rache und fordert die Stillegung.
Derweilen arbeiten Hector und die Staatsanw�ltin zusammen, um ihn zu fassen, kommen sich
dabei immer n�her, doch Hector scheint ein doppeltes Spiel zu spielen - kann man ihm
trauen?
Meine Meinung:
Zugegeben, ein Schauspieler vom Format eine Dennis Hopper in einem deutschen
Film, und dann auch noch ein Thriller! Nur selten findet man so eine Kombination. Aber ein
Star reicht noch nicht, wenn die Handlung eher flach daherkommt, und man sich mit keiner
Figur so richtig identifizieren kann. Au�erdem f�llt es schon auf, wie sehr sich die
Filmemacher bem�ht haben, nach amerikanischem Rezept zu kochen. Doch das Gericht, was
dabei herauskam, ist eher sowas wie ein Hamburger mit Sauerkraut.Die Darstellung der Jungs
vom BGS und den SEK's wirkt wie aus einer Episode von "Walker, Texas Rancher":
es fehlt die letztendlich notwendige Glaubw�rdigkeit, der Beamtenschimmel st�rt die
"Action". H�tte man darauf verzichtet, und lieber die Figuren liebevoller
gestaltet, w�re es zwar kein Hollywood-Angehauchtes Action-Kino geworden, aber evtl. ein
glaubw�rdigerer, eher deutscher Streifen. Mutig im Ansatz, aber Ausbauf�hig im Detail,
das ist das beste, was man von "Straight Shooter" sagen kann. Und neben Dennis
Hopper spielen die anderen Schauspieler etwas h�lzern, woran auch immer das liegen mag.
Was mich aber am meisten gest�rt hat: warum bekommt Heino Ferch eigentlich nie eine
Sprechrolle? Der Mann ist doch gut, das konnte er in Winterschl�fer oder den Comedian
Harmonists beweisen.Schade eigentlich.

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