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Die Film-Kritik vom 1999-03-07:
Shakespeare in Love
Romantische Kom�die, USA 1998, 124 Minuten.
Regie: John Madden Buch: Tom Stoppard, Marc Norman
Darsteller: Gwyneth Paltrow (Viola), Joseph Fienness (William
Shakespeare), Judi Dench (Queen Elizabeth I.), Ben Affleck (Ned Alleyn), Geoffrey Rush
(Philip Henslowe), u.a.
Zur Handlung:
London im Jahr 1593. Die beiden gro�en Theaterb�hnen der Stadt konkurrieren um
Zuschauer und Autoren. Im elisabethanischen England dieser Zeit werden alle Figuren, ob
Mann oder Frau, ausschliesslich von M�nnern gespielt, alles Andere gilt als verrucht.
Einer der B�hnenautoren ist der junge William Shakespeare, der zwar talentiert, aber
leider auch verschuldet ist. Ausgerechnet jetzt trifft ihn eine Schreibblockade, und nur
ein Musenku� k�nnte ihn davon befreien. Nur leider ist keine Muse in Sicht. Mit Hilfe
seines Autorenkollegen (und Konkurrenten) Christopher Marlowe (gespielt von Rupert
Everett), bei dem er hin und wieder Rat sucht, versucht er da� Lustspiel "Romeo und
Ethel, die Tochter des Piraten" in Szene zu setzten, doch es mangelt an guten
Einf�llen. Bis er beim 'Vorsprechen' auf einen jungen Mann aufmerksam wird, der mit
Hingabe und Brillianz einen Text aus einem seiner St�cke rezitiert. Da der Mann auf
mysteri�se Weise verschwindet, bevor William ihn engagieren kann, folgt er ihm in ein
Herrenhaus und trifft dort auf die wundersch�ne Viola. Erst nach und nach kommt er
dahinter, da� es sich bei dem jungen Mann um eben diese Viola handelt, die hierin ihre
einzige M�glichkeit sieht, als Frau ihre Leidenschaft zum Theater auszuleben.
Verzaubert von Violas Anblick stellt William ihr nach, ruft zu ihrem Balkon hinauf, und
mu� doch erfahren, da� sie bereits einem anderen versprochen wurde. Doch der Dichter ist
hartn�ckig, und als er von der Muse gek�sst wird, flie�en ihm die Worte der Poesie nur
so aus der Feder...und so entsteht die sch�nste Liebesgeschichte aller Zeiten. Oder war
es doch anders?
Meine Meinung:
William Shakespeare = Kenneth Branagh? Offensichtlich geht das auch anders! Diese
leichtf�ssig, temporeiche und beschwingte Kom�die beweist, da� Shakespeare auch heute
noch ein grosses Publikum begeistern kann. Da es sich hier nicht um eine Verfilmung eines
St�ckes des alten Meisters handelt, sondern vielmehr um die Geschichte um dessen
Entstehung, hatten die Drehbuchautoren viel Freiraum, um die Sache dem heutigen Geschmack
anzupassen. Und diese schwierige Aufgabe haben sie bravour�s gel�st! Der Balanceakt
zwischen Screwball-Kom�die und Poesielesung ist so gelungen, da� man gar nicht mehr
Entscheiden kann, was einem besser gef�llt. Leichte Unterhaltung mit poetischem Tiefgang
sorgt f�r einen rundum gelungenen Kinoabend. Der Film ist jede Mark Wert; unbedingt
ansehen!
PS
Wenn m�glich, unbedingt im Original ansehen! Lohnt sich auf
jeden auf jeden Fall! Sch�nens B�hnenenglisch. |
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